Subolab Blog

2019-03-26 13:39:51 -- Subolab Blog

Heute bei Ihrem Chemikalienhändler im Fokus : Formaldehyd ( Formalin )

Aus aktuellem Anlass und wie momentan des öfteren aus den Medien zu entnehmen, widmen wir uns heute dem Thema Formaldehyd.

Aktuell schreiben zum Beispiel : Die Welt : Bundesinstitut warnt vor Haarglättungsmitteln Berlin – Haarglättungsmittel mit Formaldehyd schaden der Gesundheit und sollten nicht angewendet werden, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin. Der Wirkstoff könne Krebs im Nasen-Rachen-Raum auslösen, zu Allergien führen und Augen, Haut und Schleimhäute reizen. In der EU sei Formaldehyd in Haarglättungsmitteln nicht zugelassen, Verbraucher und Frisiersalons bezögen Ware aber offenbar per Direktimport oder via Internet. Mit Haarglättungsmitteln wird naturkrauses Haar geglättet. Nach 30 Minuten Einwirken werden die Haare dem BfR zufolge mit einem 230 Grad Celsius heißen Glätteisen behandelt. Enthält das Mittel Formaldehyd, entstehen dabei schädliche Dämpfe. In der EU sei der Wirkstoff als Konservierungsmittel in Kosmetika nur bis 0,2 Prozent erlaubt.

Oder der Spiegel schreibt :

Gefährliches Kinderspielzeug und Gift im Pelz Das Ergebnis ist alarmierend: Die Stiftung Warentest hat Spielzeug für Kleinkinder geprüft, in mehr als 80 Prozent der Produkte wurden Schadstoffe nachgewiesen. Auch bekannte Hersteller sind betroffen. Verbraucherschützer fordern jetzt einen Krisengipfel.

Berlin – Verbraucherschützer nennen es einen Skandal, die Stiftung Warentest spricht von einer bösen Überraschung: Ob Plüschtier, Puppe oder Holzeisenbahn – ein Großteil des von der Stiftung geprüften Kinderspielzeugs ist mit gesundheitsgefährdenden Schadstoffen belastet. Die Tester stellten vielen der Produkte in ihrem Bericht ein vernichtendes Urteil aus.

In dem aktuellen Test waren mehr als 80 Prozent der 50 geprüften Spielzeuge mit Schadstoffen belastet, zwei Drittel davon sogar stark bis sehr stark – wohlgemerkt, in speziell für Kinder unter drei Jahren angebotenen Produkten. Zu den am häufigsten gefundenen Schadstoffen gehören sogenannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Weichmacher (Phthalate), Formaldehyd, Schwermetalle oder zinnorganische Verbindungen. Einige Stoffe gelten als krebserregend oder können Allergien auslösen.

Doch nicht nur Gifte bergen ein Risiko: Bei fünf Spielzeugen wurden die Sprösslinge laut Warentest beim Spielen einer direkten Gefahr ausgesetzt, weil sich Einzelteile lösen können, die Kleinkinder leicht verschlucken.

Kein einziges der 15 Holzspielzeuge war unbelastet

Sicheres Kinderspielzeug ist laut den Ergebnissen der Warentester keineswegs eine Frage des Preises. Auch Spielzeuge namhafter Hersteller boten keinerlei Schutz vor Giften. Markenware von Brio (Holzeisenbahn), Eichhorn (Holzspielzeug), Fisher Price (Plastikspielzeug), Sigikid (Puppen) oder Steiff (Stofftiere) haben den Test nicht bestanden, weil sie teilweise sogar weit überhöhte Schadstoffwerte aufwiesen.

Die betroffenen Hersteller haben nach Auskunft der Stiftung Warentest sehr unterschiedlich reagiert. Während Brio betonte, die rechtlichen Vorgaben einzuhalten – was auch stimmt, weil die rechtlichen Vorschriften den ermittelten Schadstoff nicht verbieten – deutete Steiff an, dass der Teddy namens Edgar nicht mehr verkauft würde. Gleichwohl haben ihn die Warentester erst jüngst im Handel erworben.

Fisher Price und Eichhorn reagierten dagegen überhaupt nicht auf die Testergebnisse. Sigikid, deren Plüschaffe als nicht verkehrsfähig eingestuft wurde, will das Produkt aus dem Verkehr ziehen.

Gleichwohl ist das Ergebnis ernüchternd. Gerade Eltern, die gezielt vermeintlich natürliches Holzspielzeug kaufen, gefährden ihre Kleinen: Die Stiftung Warentest prüfte 15 Holzspielzeuge – und fand in jedem einzelnen Schadstoffe. Elf der Produkte waren sogar stark oder sehr stark belastet, bei dreien bestand zusätzlich das Risiko sich lösender Kleinteile, die von Kindern verschluckt werden können. Einzig die Plastikspielzeuge konnten in dem Test leicht positiv überraschen. Bei zehn getesteten Produkten fanden sich immerhin in sechs keine Schadstoffe.

Vorsicht bei auffälligem Geruch

Verbraucherschützer zeigen sich angesichts der Testergebnisse alarmiert: Der Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (VZBV), Gerd Billen, forderte Bund und Länder auf, gefährliches Spielzeug schnell aus dem Verkehr zu ziehen. Zudem müssten die Produktkontrollen verstärkt werden und die Zuständigkeit für Spielzeugsicherheit beim Verbraucherschutzministerium gebündelt werden.

Der VZBV hält außerdem ein Internetportal für sinnvoll, auf dem beanstandete Produkte öffentlich gemacht werden können. Bereits seit langem fordern die Verbraucherschützer, die Höchstgrenzen für Schadstoffe in Kinderspielzeug zu senken.

Die Stiftung Warentest rät laut der in der November-Ausgabe der Zeitschrift “test” veröffentlichten Untersuchung, vor dem Kauf von Spielzeug nach ablösbaren Kleinteilen zu schauen und bei auffälligem Geruch besser die Finger davon zu lassen. Puppen sollten für Kleinkinder am besten aus Stoff sein.

Allgemeines zu Formaldehyd :

Summenformel : CH2O

CAS Nr.: 50-00-0

Dichte : 0,82

In der Natur kommt Formaldehyd zum Beispiel in Säugetierzellen beim normalen Stoffwechsel als Zwischenprodukt vor: Im Menschen werden auf diese Weise pro Tag etwa 50 Gramm gebildet und abgebaut. Das Blut von Säugetieren enthält pro Liter ständig zwei bis drei Milligramm Formaldehyd. Weiterhin entsteht Formaldehyd auch bei der Photooxidation in der Atmosphäre. Auch in Früchten wie Äpfeln oder Weintrauben kommt Formaldehyd natürlicherweise vor. Ebenso kommt Formaldehyd in Holz vor und diffundiert in geringen Mengen auch nach außen.

Formaldehyd entsteht außerdem bei praktisch allen unvollständigen Verbrennungen.

Formaldehyd gehört auch zu jenen Verbindungen, die mittels Radioastronomie im Weltall nachgewiesen werden konnten.

Formaldehyd ist ein Ausgangsstoff bei der Herstellung sogenannter POM-Materialien. Bei der Verbrennung von POM-Materialien wird es als Verbrennungsprodukt wieder freigesetzt Toxische Eigenschaften : Formaldehyd kann bei unsachgemäßer Anwendung Allergien, Haut-, Atemwegs- oder Augenreizungen verursachen. Akute Lebensgefahr (toxisches Lungenödem, Pneumonie) besteht ab einer Konzentration von 30 ml/m³. Bei chronischer Exposition ist es kanzerogen. Die meisten Vergiftungen treten nicht durch direkten Kontakt mit Formaldehyd auf, sondern durch das Trinken von Methanol in minderwertigen Alkoholgetränken. Dabei wandelt sich das Methanol im Körper zunächst durch Alkoholdehydrogenase in Formaldehyd, dann schnell durch Aldehyddehydrogenasen in Ameisensäure um. Diese wird nur langsam metabolisiert und kann zur Azidose führen. Formaldehyd selbst denaturiert besonders leicht Netzhautproteine, was zur Erblindung führen kann.

Die therapeutischen Maßnahmen bei einer Formaldehydintoxikation sind vielfältig. Bei oraler Aufnahme ist die Gabe von Aktivkohle zweckmäßig (nicht jedoch Milch, welche die Resorptionsgeschwindigkeit fördert!). Die Behandlung der Azidose erfolgt durch eine Natriumhydrogencarbonat-Infusion. Eine weiterführende Therapie kann durch Gabe von Hustensedativa, inhalativen β-Sympathomimetika oder inhalativen Glucocortikoiden durchgeführt werden. Durch Ammoniakdämpfe wird die Wirkung von Formalindämpfen unter Bildung von Hexamethylentetraamin aufgehoben. Krebsrisiko : 2004 stufte die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation WHO die Substanz Formaldehyd als „krebserregend für den Menschen“ (CMR-Gefahrstoff) ein. CMR-Stoffe (karzinogene, mutagene und reproduktionstoxische Stoffe) zählen zu den besonders gefährlichen Stoffen und sollten durch weniger gefährliche Stoffe substituiert werden. Auf die Einstufung der WHO gründet sich auch eine neuere Einschätzung des Berliner Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), die Formaldehyd ebenfalls als „krebsauslösend für den Menschen“ einstuft. Vorher war die Chemikalie gemäß der EU-Richtlinie 67/548/EG, Anhang I nur als „möglicherweise Krebs erregend“ (Kategorie 3) klassifiziert. Ein Grund hierfür ist, dass im Tierversuch mit Ratten Formaldehyd nachweislich karzinogene Wirkung gezeigt hat, allerdings erst bei hohen Konzentrationen ab 6 ml/m³. Das BfR nennt neuere epidemiologischen Studien über eine erhöhte Sterblichkeit durch Tumore des Nasen-Rachenraumes bei Arbeitern, die in der Industrie Formaldehyd ausgesetzt waren, als Grund für die Neueinstufung. Grenzwerte : Im Bereich von Textilien (Bekleidung) gilt bei freiwilligen Schadstoffprüfungen im Rahmen eines Prüfsiegels (etwa Toxproof oder Öko-Tex 100) eine Bestimmungsgrenze von 20 mg/kg (20 ppm). Dies ist zugleich der Grenzwert für Baby-Bekleidung. Für hautnah getragene Kleidung gelten 75 mg/kg für andere Textilien 300 mg/kg. Der zulässige „Grenzwert“ in Deutschland liegt bei 1500 mg/kg (1500 ppm). Dies ist aber kein echter Grenzwert, da nur folgender Hinweis angebracht werden muss (Zitat BedGgstV (Bedarfsgegenständeverordnung)): Textilien mit einem Massengehalt von mehr als 0,15 vom Hundert an freiem Formaldehyd, die beim bestimmungsgemäßen Gebrauch mit der Haut in Berührung kommen und mit einer Ausrüstung versehen sind müssen gekennzeichnet sein: „Enthält Formaldehyd. Es wird empfohlen, das Kleidungsstück zur besseren Hautverträglichkeit vor dem ersten Tragen zu waschen“. Verwendung : Im Labor wird Formaldehyd unter anderem im Rahmen der Mannich-Reaktion und der Blanc-Reaktion eingesetzt.

Da Formaldehyd wie alle Aldehyde ein starkes Reduktionsmittel ist, wurde er früher zur Keimabtötung verwendet (Formalintabletten).

Formaldehyd ist zudem einer der wichtigsten organischen Grundstoffe in der chemischen Industrie und dient als Ausgangsstoff für viele andere chemische Verbindungen. Allein die BASF hat eine jährliche Produktionskapazität von etwa 500.000 Tonnen Formaldehyd, woran man die Bedeutung dieses Stoffes für die chemische Industrie ermessen kann. Formaldehyd findet unter anderem Anwendung bei der Herstellung von Farbstoffen, Arzneistoffen und bei der Textilveredelung („knitterfrei“). Anfang der 1960er Jahre betrug der Anteil an freiem Formaldehyd (aus Aminoplaste) über zwei Prozent des textilen Warengewichtes und erreichte zu dieser Zeit seinen Höchstwert. Heute müssen Textilien, die beim bestimmungsgemäßen Gebrauch mit der Haut in Berührung kommen und mehr als 0,15 Prozent freies Formaldehyd enthalten wie folgt gekennzeichnet werden: „Enthält Formaldehyd. Es wird empfohlen, das Kleidungsstück zur besseren Hautverträglichkeit vor dem ersten Tragen zu waschen.“. Allerdings liegt die Einhaltung dieser Vorschrift in der Eigenverantwortung der Hersteller.

In der Kosmetik findet Formaldehyd Verwendung als Konservierungsstoff, was wegen des hautreizenden Potenzials des Stoffes als problematisch gilt. In Deutschland werden derzeit noch etwa zwölf Prozent der Kosmetika mit Formaldehydabspaltern konserviert. Da in der EG Formaldehyd von den Herstellern von Kosmetika oder Haarwaschmitteln deklariert werden muss und der Stoff einen schlechten Ruf hat, wird immer häufiger darauf verzichtet.

Formaldehyd wird als Adjuvans in Impfstoffen eingesetzt, z. B. in Havrix 1440 gegen Hepatitis A.

Polymerisiert als Thermoplastischer Kunststoff Polyoxymethylen (POM-H).

Zusammen mit Phenol kondensiert Formaldehyd zu einem Kunstharz Phenolharz, zum Beispiel dem Duroplast Bakelit.

Mit Harnstoff reagiert Formaldehyd zu Harnstoff-Formaldehyd-Harzen (UF-Harze), mit Melamin zu den Melamin-Formaldehyd-Harzen (MF-Harze), die beide zu den Aminoplasten gehören.

Als 4-8% Formaldehydlösung wird es als Fixierungsmittel für die Histotechnik eingesetzt. Es ist ein Protein vernetzendes, additives Fixans. Die Eindringgeschwindigkeit wird mit 1 mm/h (Faustregel) angegeben. Die Geschwindigkeit der Vernetzung ist erheblich langsamer als das primäre Anlagern von Formaldehyd (mind. 2-3 Tage für ausreichende Fixierung). Es werden dabei Methylenbrücken und Brücken per Schiff’sche Basen ausgebildet. Die Anbindung kann durch (langes) Auswaschen in Wasser bzw. durch Einwirkung von heißen Pufferlösungen unterschiedlicher pH-Werte wieder rückgängig gemacht werden (Antigen-Retrieval). Methylenbrücken sollen stabil sein.

Auch wird Formaldehyd benutzt, um Leichen zu konservieren, sowie zur Konservierung von anatomischen und biologischen Präparaten, wie beispielsweise Insekten (erstmals 1893 vorgeschlagen von Isaak Blum). Da derart eingelegtes Material jahrelang haltbar ist, kann es problemlos als Anschauungs- oder Vergleichsmaterial in der Medizin und Biologie für Forschungs- und Lehrzwecke herangezogen werden. Auch zu künstlerischen Zwecken wird es eingesetzt. So konservierte der britische Künstler Damien Hirst einen Hai in Formaldehyd. Für diese Verwendungen wird eine 4-8%ige wässrige, gepufferte Lösung, Formalin oder Formol verwendet. Aufgrund der Gesundheitsgefahren durch Formaldehyd wird heute jedoch oft auf andere Konservierungsmittel wie Ethanol oder Isopropylalkohol zurückgegriffen.

In Flächendesinfektionsmitteln ist Formaldehyd immer noch einer der wirksamsten Bestandteile.

Es wird außerdem zur Herstellung folgender Produkte verwendet:

Süßstoffe, Bindemittel, Klebstoffe, Textilhilfsmittel, Düngemittel, Konservierungsmittel, Formsandbinder, Ionenaustauscher, Gießharze, Gerbstoffe, Härtezusätze, Vulkanisationszusatz, Füllungsmittel, Fungizide, Sprengstoffe, Ortschäume, Selbstbräuner.

Sicherheitshinweise :

Eigenschaften und Wirkungen:

Mäßige Reizung wahrscheinlich, starke Reizung möglich bei 15-35%.

Starke Reizung wahrscheinlich, Verätzung möglich bei 35-60%.

Verätzung wahrscheinlich bei >60%.

Akute Toxizität:

Mensch: TDLO 1286 uL/kg

Mensch: LDLO 220 mg/kg

Ratte: LD50 1530 mg/kg

Ratte inhal. LC50 >850 mg/m3/1h

Kanin. derm.: LD50 2740 mg/kg

MAK-Wert: Kein deutscher MAK-Wert erstellt.

Kategorie nach GefStoffV: 10-25%ig Gefahrenklasse Xi (reizend).

> 25%ig Gefahrenklasse C (ätzend).

Kategorie der MAK-Werte-Liste: Nicht kategorisiert.

(E338) in Lebensmitteln bis 0,05 g/kg zugelassen

Klinik:

Haut: Bei Konzentrationen >60% sind Verätzungen I.-III. Grades zu erwarten.

Atemtrakt: Lokale Reizung/Verätzung, Husten, Aspirationspneumonitis. Abnahme der Vitalkapazität, FEV1, u.a. nach Inhalation.

Nach Erhitzung können entstehende Phosphoroxide zu schwerer Pneumonitis und Lungenödem führen.

Augen: Konjunktivale Reizungen sind sowohl bei direktem Kontakt, als auch nach Exposition bei Verdampfung zu erwarten

Magen, Darm: Übelkeit, Erbrechen (blutig), Bauchschmerzen, wässrige und/oder blutige Diarrhoe, Verätzungen I.-III. Grades, Nekrosebildung, Schock, Glottisödem mit Ateminsuffizienz, Hämolyse, asymptomatische LDH-Erhöhung, metabolische Azidose, Hypocalcämie, Hyperphosphatämie, Perforation.

Nach Ingestion wurden auch Hypothermie und Hypotension beobachtet.

Labor/Diagnose:

Keine

Therapie:

Haut: Cave: konz Phosphorsäure und Wasser mischt sich unter großer Wärmeentwicklung. Daher nicht sofort mit Wasser abspülen, sonders zuerst mit saugfähigem Material abtupfen. Kontaminierte Kleidung entfernen. Dann mit viel Wasser spülen.Therapie: Wie Verbrennung.

Atemtrakt: Symptomatische Therapie, bei Inhaltion von phosphoroxiden Reizgasprophylaxe mit Dexamethason Spray.

Auge: Sofortige Spülung mit handwarmem Leitungswasser mindestens über 5 Minuten. Beim Augenarzt Lokalanästhesie und weitere ausgiebige Spülung.

Magen, Darm: Bei eindeutigen Verätzungen kein Erbrechen, keine Kohle, keine Neutralisation.

Endoskopie wird kontrovers diskutiert.

Eine endoskopische Untersuchung ist innerhalb von Stunden nach Ingestion möglich, wenn keine Hinweise auf eine Perforation bestehen. Cave Perforation durch Untersuchung, nur von Erfahrenem durchführen lassen. Soviel Wasser wie möglich, aber ohne den Magen zu überfüllen.

Symptomatische Behandlung des Schocks.

Klinisch: Eine Magenspülung ist nicht indiziert, da es nicht um die Entfernung resorbierbarer Substanzen geht und die Gefahr der Perforation besteht.

Magenschutz durch Ulcogant 4 mal 1g in 60 ml Wasser/d.

Ständige Überwachung und Ausgleich der metabolischen Azidose.

Calcium- und Phosphat-Spiegel überwachen.

Prophylaktische Heparinisierung (= low dose) mit 200-500 E/h (Quick, PTT, TZ dürfen nicht reagieren)

Diuresesteigerung bis auf 6l/d.

Der Nutzen systemischer Kortisonapplikation zur Verhinderung von Strikturen wird kontrovers diskutiert.

Bei starker Hämolyse: Hämodialyse

Bild: eek

Quellen: Wikipedia, Die Welt, Der Spiegel…..